Gottesdienst mit Segen zur Goldenen Hochzeit

Grundlage für die Predigt war ein Bibelwort aus 1. Könige 22, 5

„Joschafat sprach zum König von Israel: Frage doch zuerst nach dem Wort des Herrn!“

Dem Bibelwort liegt eine besondere geschichtliche Situation zugrunde: Der König von Juda, Joschafat, und der König von Israel, Ahab, waren übereingekommen, einen Feldzug zu unternehmen, um ein verloren gegangenes Territorium von den Aramäern zurückzuerobern. Joschafat riet dazu, zunächst den Herrn zu befragen. Man ließ den Propheten Micha kommen, der ihnen schließlich davon abriet. Man hörte nicht auf ihn. Die beiden Könige zogen in den Kampf, blieben aber erfolglos und der König von Israel kam dabei sogar ums Leben.

Bezirksältester Härm machte deutlich, wie gut es ist, in allen Entscheidungssituationen zunächst nach dem Willen Gottes zu fragen. Es ist segensreich, wenn man zuerst auf den Herrn und seinen Willen sieht. Das bewahrt vor Unheil und führt zu rechten Entscheidungen.

Das Wörtchen „zuerst“ hat in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung. Wir wollen in schwierigen Situationen immer zuerst das Gebet suchen (vgl. Dan 6,11). Wie gut ist es, wenn man unter Kreuz und Leid trotzdem zuerst den Herrn loben kann (vgl. Hiob 1,21).

Auch der Herr Jesus hat einige Male auf Sachverhalte hingewiesen, die „zuerst“, nämlich vorrangig, zu tun sind: Er beauftragte seine Jünger: „Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst:
„Friede sei diesem Hause!“ (Lk 10,5). Zuerst wollen wir also nach Frieden streben. Des Weiteren sagte der Herr sinngemäß: Wenn du opferst und dir kommt in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, gehe zuerst hin und versöhne dich mit ihm (vgl. Mt 5,23.24).
Wenn etwas Böses geschehen ist, wenn es Missverständnisse gegeben hat und die Einheit gestört ist, dann lasst uns zuerst Versöhnung suchen. In der Bergpredigt stellt der Herr die Frage:
„Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?“ und sagte daraufhin: „zieh zuerst den Balken aus deinem Auge“ (Mt 7,3.aus5).
Man sollte sich selbst zuerst kritisch prüfen, bevor man andere kritisiert.

Zur Sache spricht auch Mt 6,33: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes.“ Wer heute vorrangig nach dem Reich Gottes trachtet, der sucht vor allen Dingen die Nähe Jesu in Wort und Sakrament. Der versucht auch, nach den Maßstäben Jesu zu handeln. Wer zuerst nach dem Reich Gottes trachtet, ersehnt schließlich, dass der Herr wiederkommt, um ihn in das zukünftige, das himmlische Reich Gottes aufzunehmen.

Der Ansprache für das Goldene Hochzeitspaar legte der Bezirksvorsteher das Wort aus Baruch 5, 7 zugrunde:

„Denn Gott will alle hohen Berge und die ewigen Hügel niedrig machen und die Täler auffüllen, damit das Land eben wird und Israel sicher heimziehen kann unter Gottes Herrlichkeit.“

Das Wort enthält die Zusage Gottes, dass ER alle Sorgenberge, alle Unsicherheit und so manches Tal, welches wir durchschreiten müssen, „eben“ machen will, damit wir sicher in das Reich Gottes ziehen können. Auch dafür wollen wir uns stets zuerst an den Herrn wenden und nach seinen Weisungen handeln.