Gemeinsamer Gottesdienst der Gemeinden Eberswalde und Finow

Das Eberswalder Orchester ...

Das Eberswalder Orchester ...

… und der Chor musizieren vor dem<br/>Gottesdienst.

… und der Chor musizieren vor dem
Gottesdienst.

Bezirksapostel Nadolny am Altar.

Bezirksapostel Nadolny am Altar.

Die Eltern mit ihrem Kind bei der<br/>Heiligen Versieglung.

Die Eltern mit ihrem Kind bei der
Heiligen Versieglung.

Die Gemeindevorsteher beim Heiligen<br/>Abendmahl für Entschlafene.

Die Gemeindevorsteher beim Heiligen
Abendmahl für Entschlafene.

Der Jugendchor singt zum Abschluss<br/>des Gottesdienstes.

Der Jugendchor singt zum Abschluss
des Gottesdienstes.

Zu Beginn des Gottesdienstes sang der Chor das Lied „Herr, dir sei Preis“ (Neuap. Gesangbuch Nr. 277). Bezirksapostel Nadolny ging am Anfang seiner Predigt auf die darin enthaltenen Aussagen ein, dass wir nur Leben, nur Liebe, nur Freude sehen, wenn wir Jesus schauen. In Anbetracht der Forderung an die Christen, Jesu Wesen anzuziehen und darin hineinzuwachsen (vgl. Eph 4,24), stellte er die Frage, ob diese Eigenschaften tatsächlich an uns zu sehen sind? Dies gelingt uns sicher nicht immer, aber sie mögen immer mehr an uns zu erkennen sein. Dies ist möglich, wenn wir immer mehr auf Jesus Christus schauen.

Der weiteren Predigt lag das Bibelwort aus Markus 16, Vers 14 zugrunde:

„Zuletzt, als die Elf zu Tisch saßen, offenbarte er sich ihnen und schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Härte, dass sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten als Auferstandenen.“

Bezirksapostel Nadolny fasste zunächst den biblischen Bericht des Geschehens von Palmsonntag bis Karfreitag zusammen und zog daraus zwei Schlussfolgerungen:

Zum einen ergibt sich daraus, dass Jesus sein Handeln selbst bestimmte. Er war Handelnder in der Tempelreinigung, er griff die Schriftgelehrten, Pharisäern und Sadduzäern an, er gebot Petrus, sich bei der Gefangennahme zurückzuhalten (vgl. Mt 26, 53) und er erwiderte Pilatus, „Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben her gegeben wäre.“ (Joh 19,11). Jesus war kein willen- und machtloser Märtyrer, sondern Herr und aktiver Umsetzer des Heilsplanes Gottes.

Ebenso war Jesus Handelnder in dem o.g. Bibelwort: „Zuletzt, als die Elf zu Tisch saßen, offenbarte er sich ihnen“. Dies, so Bezirksapostel Nadolny, sei ein göttliches Prinzip: Gott offenbart sich, wie und wem und wann er will. Im Alten Bund offenbarte sich Gott als der Schöpfer, als Helfer und Beschützer seines Volkes. Aber auch als zorniger und strafender Gott. Nur gelegentlich wird er im Alten Testament als Vater (oder auch Mutter) bezeichnet. Im Neuen Bund offenbart sich Gott hingegen in seinem Sohn Jesus Christus als der liebende, erlösende und rettende Gott.

Zum anderen erklärt das Geschehen aber auch die Unsicherheit der Jünger Jesu. Sie erlebten in diesen wenigen Tagen eine „Berg- und Talfahrt“ der Gefühle. Einerseits den triumphalen Einzug in Jerusalem, der sie gewiss mit Stolz erfüllte, und das machtvolle Auftreten Jesu in den folgenden Tagen. Andererseits Jesu Gefangennahme, dessen Geißelung und Kreuzestod. Angst und Unsicherheit erfüllten sie und die Situation überforderte sie alle. Deshalb war es durchaus verständlich, dass die Jünger die Auferstehung Jesu nicht sofort verstanden. Bezirksapostel Nadolny stellte die Frage in den Raum, wie wir reagieren würden, wenn uns jemand berichte, er hat jemanden gesehen, von dem wir wissen, dass er vor Tagen gestorben ist?

Und trotzdem schalt der Herr im o.g. Bibelvers den Unglauben der Jünger. Warum? Er hatte sie immer wieder zum Glauben angehalten, hatte die Bedeutung des Glaubens in vielen Wundern deutlich gemacht. Er hatte die Entwicklung ihres Glaubens erlebt und war vielleicht enttäuscht, dass ihr Glaube noch nicht so stark war, wie erwartet.

Der Bezirksapostel machte deutlich, dass sich zwischen Glaube und Unglaube eine Entwicklung vollzieht, die durch die Stufen Glaube – Zweifel – Kleinglaube – Unglaube gekennzeichnet ist. Er verglich dies mit Rost, der sich bei Ausbleiben von Gegenmaßnahmen immer mehr ausbreitet, sich in das Eisen hineinfrisst und letztendlich zur dessen Zerstörung führt. Wir können alle in Situationen des Zweifels kommen. Aber dann ist es wichtig, dagegen anzukämpfen, um nicht die weiteren Stufen bis hin zum Unglauben zu gehen.

Schließlich schalt Jesus an den Jüngern auch deren „Herzens Härte“. Bezirksapostel Nadolny zitierte dazu ein namentlich nicht genanntes biblisches Wörterbuch, in dem der Begriff mit Widerspenstigkeit des Herzens definiert wird, bei der man sich sträubt, dem göttlichen Wort zu glauben und den Geboten Gottes zu folgen. Herzens Härte hat somit zu Folge, die Gnadenangebote Gottes abzulehnen. Zu ihrer Überwindung bietet Jesus immer wieder seine Liebe an

Zu weiteren Predigtbeiträgen wurden Bezirksevangelist Jäger, Priester Kruwinnus aus Eberswalde sowie der Vorsteher des Kirchenbezirkes Eberswalde, der Bezirksälteste Härm, gerufen.

Vor der Feier des Heiligen Abendmahls für die Gemeinde und für die Entschlafenen empfing ein Kind aus der Gemeinde Eberswalde das Sakrament der Heiligen Versiegelung.

MS/Bilder SG