Gottesdienst mit Apostel Katens

Am Mittwoch, dem 15. Februar 2017, besuchte Apostel Katens die Gemeinde Finow. Zu diesem Gottesdienst war auch die Gemeinde Eberswalde eingeladen.

Der gemeinsame Gesang des Liedes „Der Glaub ist feste Zuversicht auf Gottes Gnad und Treue“ (GB 159) stimmte die versammelten Gemeinden auf das Dienen des Apostels ein. Er legte dem Gottesdienst das Schriftwort aus Markus 2,12 zu Grunde: „Wir haben so etwas noch nie gesehen“.

Der Apostel verwies auf die unterschiedlichen Verhältnisse, Belastungen und Situationen, aus denen die Gläubigen kommen und gab ihrer Erwartung Ausdruck, nun Gottes Wort hören zu wollen und dadurch Frieden und Ruhe in der Seele zu erlangen.

Er ging zu Anfang seiner Ausführungen auf eine zukunftsträchtige Frage ein: Die unabdingbare Zusammenlegung von Gemeinden. Bei allen Problemen, die damit zweifellos verbunden seien, soll der Blick auf das Gute solcher Entscheidungen gerichtet sein: Die Entstehung lebensfähiger Gemeinden, in denen die Bedienung durch eine ausreichende Anzahl Amtsträger und die Möglichkeit verschiedenen Formen kirchlichen Lebens gesichert seien. Er warb für ein einträchtiges Miteinander. Alles sei ausgerichtet auf unser Glaubensziel, das stets im Mittelpunkt aller Bemühungen steht: Die Bereitung der Braut auf den Tag des Herrn.

In seinen weiteren Ausführungen betonte der Apostel ausdrücklich den Wert der Bibel als unser „wichtigstes Buch“ und empfahl mit Nachdruck, darin zu lesen, denn sie gebe Rat in vielen Situationen des Lebens jedes Einzelnen.

Bei seiner Auslegung des Schriftwortes ging er zunächst auf den biblischen Hintergrund ein: Das Wunder der Heilung eines Gelähmten (Der Gichtbrüchige). Jesu Wirken in Galiläa hatte sich herumgesprochen. Als er in Kapernaum in einem Haus einkehrte um zu lehren, waren so viele gekommen und wollten ihn hören, dass der Raum nicht ausreichte und eine große Menge noch draußen stand. Dorthin hatten einige einen Gelähmten in seinem Bett geschleppt, sie waren sich sicher: Nur dieser Jesus kann ihm helfen. Als es ihnen nicht gelang, bis zu ihm vorzudringen, deckten sie das Dach ab und ließen den Kranken zu Jesu Füßen herab in der Gewissheit, dass Jesus ihn heilen werde. Deren Glauben sah Jesus an, tat dann aber etwas Unerwartetes: Er vergab dem Kranken seine Sünden. Das führte bei den ebenfalls anwesenden Schriftgelehrten zu widersprüchlichen Gedanken bis hin zu Unterstellung der Gotteslästerung: Wie kann ein Mensch Sünden vergeben? Auch diese Gesinnung erkannte Jesus und stellte seine göttliche Vollmacht unter Beweis, in dem er das Wunder der Heilung des Gelähmten vollzog. Das beeindruckte alle Anwesenden derartig, dass sie Gott priesen und sprachen: Wir haben so etwas noch nie gesehen.

Daraus ist für uns abzuleiten: Das Erleben göttlichen Wirkens ist an den Glauben gebunden. Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu erleben. Der Apostel stellte diesen Zusammenhang als unumkehrbares göttliches Gesetz vor. Wer meint, Gott müsse man erst erleben, dann würde man ihm auch glauben und dienen, der wird Gott nie in seinem Wirken kennenlernen. Gott kann man weder Bedingungen noch Forderungen stellen. Dagegen wird der Glaubende Gottes Wirken erkennen und erleben, sodass auch er sagen kann: Ich habe so etwas noch nie gesehen.

In Vorbereitung auf das heilige Abendmahl ging der Apostel auf einen besonderen Aspekt der Sündenvergebung ein: Zwar lässt sich durch unsere Versöhnungsbereitschaft gegenüber dem Nächsten das Verhältnis zu ihm wieder harmonisieren, jedoch wird dadurch die Schuld, die wir durch die Sünde vor Gott auf uns geladen haben, nicht beseitigt. Hier sind wir allein auf die Gnade Gottes angewiesen, die er als Heilsangebot bereithält und die es zu ergreifen gilt.

In diesem Gottesdienst erhielten die Geschwister Liebrecht den Segen zur Diamantenen Hochzeit. In seiner Ansprache betonte der Apostel die Vorbildwirkung lebenslanger Treue.

Den Abschluss des Gottesdienstes bildete das von Sängerinnen und Sängern beider Gemeinden machtvoll vorgetragene Chorlied „Dich Gott loben wir“ (CB 254).
ARi