Bezirksapostel Nadolny in Finow

Am Abend des 10. November 2016 hielt Bezirksapostel Nadolny in Finow einen Gottesdienst, zu dem die Gemeinden Eberswalde und Finow eingeladen waren. Seiner Predigt legte er ein Bibelwort aus dem 2. Brief an die Korinther zugrunde, mit welchem Stammapostel Schneider eine Woche zuvor den Geschwistern in Zimbabwe gedient hatte.

Nachdem das vom gemeinsamen Chor aus beiden Gemeinden gesungene Lied „Ich hebe meine Augen auf“ (CB 207) verklungen war, ging Bezirksapostel Nadolny zunächst auf den Liedtext nach Psalm 121 ein:

„Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt. Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen; und der dich behütet, schläft nicht.“

„Ist das wirklich so?“ lautete seine Frage. Sind wir nicht öfter in Situationen, in denen die Frage aufkommt: „Schläft Gott? Wo ist er?“ Als Mittel, durch diese Zeiten zu kommen, gab der Bezirksapostel den Rat, immer die Ehrfurcht vor Gott zu bewahren. Er habe die Erfahrung gemacht: je größer ihm Gott war, desto kleiner waren die Probleme. Und umgekehrt: je kleiner Gott, umso größer die Probleme. „Lassen wir Gott groß sein.“, rief er als Fazit den Zuhörern zu.

Gott begegnet uns im Gottesdienst, einem Ort der Ruhe, an dem wir aus dem Trubel der Zeit herausgenommen sind. Es sei nicht möglich und nötig, sich jedes Wort der Predigt zu merken, so der Bezirksapostel. Vielmehr gehe es darum, dass sich unter dem Wort Gottes eine stetige Veränderung hin „zum Bild Christi“ vollziehe und wir so unseren Glauben durch Werke bekennen und zu einem „Brief Christi“ werden (vgl. 2.Kor 3,3).

Dies ist nicht Aufgabe für später, sondern heute und jetzt, wie es das dem dann folgenden Predigtteil zugrunde liegende Bibelwort aus 2. Korinther 6,2 zum Ausdruck bringt:

„Denn er spricht (Jesaja 49,8): »Ich habe dich zur Zeit der Gnade erhört und habe dir am Tage des Heils geholfen.« Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!“

Es gibt viele, so der Bezirksapostel, die sagen: „Wir haben noch Zeit. Wir kennen die Reichsgottesgeschichte und da komme ja noch das Friedensreich. Da ist dann immer noch Zeit, sich Gott zuzuwenden.“

Das Wort mahne jedoch: Jetzt ist Zeit der Gnade! Es mache damit deutlich: Gnade ist befristet! Und wir wissen nicht, wie lange Gott Gnade gewährt. Deshalb wollen wir das „Jetzt“ nutzen.

Motivation für unser Handeln ist dabei nicht Berechnung, sondern Liebe zum dreieinigen Gott. Wie Liebende wollen wir mit Gott zusammen sein. Deshalb fordern wir von Gott auch keine Beweise nach dem Motto „wenn du mir dieses oder jenes tust, dann will ich an dich glauben…“, sondern wir sind bereit, nach Gottes willen zu handeln.

Dieser Gehorsam führt zum Heil. Als Beispiel nannte der Bezirksapostel die unterschiedlichen Berichte der Heiligen Schrift von Blindenheilungen durch Jesus Christus: mal sprach er nur ein Wort (u.a. Lk 18,35-43), mal berührte er zudem die Augen (u.a. Mt 9,27-30), mal tat er Speichel auf die Augen (Mk 8,22-25), mal spuckte er auf die Erde, bestrich die Augen mit dem Brei und forderte den Blinden dann auch noch auf, sich im Teich Siloah zu waschen (Joh 1,1-7). Welch ein Aufwand! Im Befolgen des Wortes lag für diesen jedoch das Heil.