Gottesdienst mit Bischof Bias am dritten Weihnachtsfeiertag

Früher gab es hierzulande tatsächlich einen dritten Weihnachtsfeiertag, der – leider [Anm. der Red.] – durch ein Edikt Friedrich des Großen im Jahr 1754 abgeschafft wurde.

Der Kalender des Jahres 2015 machte es möglich: da unmittelbar auf die Weihnachtsfeiertage ein Sonntag folgte, konnte in diesem Jahr ein dritter Weihnachtsfeiertag gefeiert werden. Die Gemeinden Eberswalde und Finow taten dies in einem gemeinsamen Gottesdienst am 27.12.2015 mit Bischof Harald Bias in Eberswalde.

Zu Beginn sang der Chor das Lied „Zu Bethlehem geboren“ (GB 13). Inspiriert durch den Text der 3. Strophe „Die Gnade mir doch gebe, ich bitt aus Herzensgrund, dass ich allein dir lebe, jetzt und in aller Stund! Dir nur, dir nur, jetzt und in aller Stund!“ stellte Bischof Bias den Gruß an die Gemeinde aus Offenbarung 1,4 an den Anfang des Gottesdienstes: „Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt“.

Der folgenden Predigt legte er die Verse 5 bis 7 aus dem 2. Kapitel des Briefes des Apostels Paulus an die Christen in Philippi zugrunde, welche aus einem alten Christuslied stammen (Phil 2,5-11) und u.a. die Menschwerdung des Gottessohnes verkündigen:

Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht: Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.“

Gott hat den Menschen geschaffen, damit dieser in der Gemeinschaft mit ihm lebe. Jedoch hat sich der Mensch von Gott entfernt. Dafür nannte Bischof Bias zwei Beispiele: Adam und Eva hörten auf die Schlange und glaubten, die Wahrheit selbst erkennen zu können. Die Schlange hatte sie jedoch belogen. Die Einwohner Babels hatten ihre Kräfte gebündelt, um eine Stadt mit einem hohen Turm zu bauen (1Mo 11). Sie setzten dabei in ihrem Hochmut allein auf ihr Wissen und ihre Geschicklichkeit. Sie wollten ohne Gott etwas schaffen, das für alle Zeiten Bestand hat.

Gott hat seine Heilsabsicht nie aufgegeben. Er ist den Menschen nachgegangen. Er beharrte nicht darauf, in der göttlichen Sphäre zu bleiben, sondern wurde Mensch, um die Menschen die Wahrheit zu lehren und die Grundlage zu einer Rückkehr in die Gemeinschaft mit Gott zu schaffen.

Bischof Bias stellte die Frage in den Raum, was der Mensch dafür tun könne? Seine Antwort: Nichts! Einzig die Annahme des Gottessohnes und seines Evangeliums führen zu Gott. Dazu nannte er drei Voraussetzungen:

  • Gott zeigt den Menschen, wie man in Eintracht zusammenleben kann, nämlich wenn man einander liebt und eins in Christus wird.
  • Um errettet zu werden, müssen die Menschen bereit sein, ihrem Nächsten zu vergeben, ihn verstehen lernen und schließlich lieben.
  • Der Mensch muss bereit sein, die von Jesus Christus festgelegten Voraussetzungen zu respektieren, um das ewige Leben zu erlangen: Wir müssen aus Wasser und Geist wiedergeboren sein.

Bei seiner Wiederkunft wird Jesus Christus denen, die sich so vorbereitet haben, entgegenkommen, um sie in die ewige Gemeinschaft mit ihm zu führen.