Erntedank 2015 - wir danken Gott und helfen unserem Nächsten

Am ersten Sonntag im Oktober (04.10.) feierte auch die Gemeinde Finow das Erntedankfest 2015. Unter dem Motto „Wir danken Gott und helfen unserem Nächsten“ wurde ein besonderes Dankopfer gesammelt, welches die Gebietskirche Berlin-Brandenburg zu einem erheblichen Teil der Flüchtlingshilfe zugute kommen lässt. Dies hatte Bezirksapostel Wolfgang Nadolny, Leiter der Gebietskirche zuvor in seinem Schreiben zum Erntedanktag den Gemeinden angekündigt.

Bildhafter Ausdruck der Dankbarkeit war der mit Blumen, Getreide, Obst, Gemüse und sonstigen Früchten festlich geschmückte Altar, der so von dem reichhaltigen Segen Gottes zeugte.

Dem Erntedankgottesdienst lag das Bibelwort aus dem Brief an die Hebräer 13,15.16 zugrunde:

„So lasst uns nun durch ihn Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. Gutes zu tun und mit andern zu teilen vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott.“

Das Wort fordert uns dazu auf, Gott Lobopfer darzubringen und Werke der Liebe am Nächsten zu tun. Begründet wird dieser Aufruf mit der Aussage, dass beides Opfer sind, die Gott gefallen.

Mit dem Opfer Christi hat der gesamte alttestamentliche Opferdienst „ein für alle Mal“ seine Bedeutung verloren (Hebr 10,8–18). Im Neuen Bund ist Opfern die Antwort des Christen auf die Rettungstat Christi. Es geht dabei um Hingabe an Gott in Wort und Tat. So ermahnt Apostel Paulus, das ganze Leben als Gottesdienst zu gestalten (Röm 12,1). Die Triebkraft dafür ist die Liebe zu Gott und zum Nächsten.

Mit „Lobopfer“ sind nicht nur Lob- und Dankgebete gemeint, sondern auch das Bekennen, also Weitersagen des Namens und der Taten Christi (1Petr 2,9) sowie die Gestaltung des Lebens nach dem Evangelium.

„Allezeit“ meint, dass Gott immer Lob und Dank dargebracht werden sollen – nicht nur am Erntedanktag, aber in vorbildhafter Weise an diesem.

Zum Loben und Danken kann niemand gezwungen werden, es ist Sache des Herzens. Das heißt, Lob- und Dankopfer kommen aus unserem Innersten. Apostel Paulus schreibt: „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“ (Röm 5,5). Durch den in uns wohnenden Geist Gottes wird uns die Kraft, in jeder Lage, also auch in großen Schwierigkeiten, Gott zu loben (Apg 16,23–25). So kann ein Gebet, wie sorgenbeladen es auch sein mag, immer auch Lob und Dank enthalten. Gotteslob hängt somit nicht von der persönlichen Lebenssituation ab.

Gott aus Liebe zu loben und zu danken heißt auch, praktische Nächstenliebe zu üben. Sie zeigt sich darin, dass wir uns solchen zuwenden, die geistlich oder auch materiell der Hilfe bedürfen. Apostel Paulus gibt den Hinweis, „Gutes zu tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen“ (Gal 6,10).

Wir helfen, weil Gott uns geholfen hat, und wir helfen aus Liebe zum Nächsten. Solche Werke, solche Opfer gefallen Gott. Wenn wir uns aus der Liebe heraus in Wort und Tat Gott ganz hingeben, so wird unser gesamtes Leben ein Lobpreis Gottes sein.

Den Abschluss des Gottesdienstes bildete das vom Orchester vorgetragene Lied „Danket dem Herrn“ (GB 272). Danach blieben viele noch zu einem Brunch zusammen, um den Erntedanktag auch als ein besonderes Fest der Gemeinschaft ausklingen zu lassen.