„Ein Beispiel habe ich euch gegeben …“

Mehr als 900 Zuhörer erlebten im Rahmen des Bezirksvorstehertages der Neuapostolischen Kirche am Sonntag, dem 21. Juni 2015 in der Eberswalder Stadthalle den Gottesdienst mit dem Leiter der Gebietskirche Berlin Brandenburg, Bezirksapostel Wolfgang Nadolny. Der Gottesdienst wurde per Satellit auch in alle angeschlossenen Gemeinden in Berlin und Brandenburg übertragen.

Der Bezirksvorstehertag ist die jährlich stattfindende mehrtägige Beratung des Bezirksapostels mit den Aposteln, Bischöfen und Bezirksältesten, den Leitern der einzelnen Kirchenbezirke. In diesem Jahr war der Bezirk Eberswalde Gastgeber.

Bezirksapostel Nadolny bedankte sich zu Beginn des Gottesdienstes für das Einssein, mit dem die Gespräche trotz schwieriger Themen geführt wurden. Einssein falle nicht vom Himmel, so der Bezirksapostel, sondern müsse erarbeitet, ja erkämpft werde. Grundlage bilden gegenseitige Wertschätzung und Respekt, die zu einem friedvollen Miteinander führen.

Dem Gottesdienst legte der Bezirksapostel einen Teil des 15. Verses aus dem 13. Kapitel des Johannesevangeliums zugrunde: „Ein Beispiel habe ich euch gegeben“. Das Wort stammt aus dem Bericht über die Fußwaschung Jesu an seinen Jüngern. Bezirksapostel Nadolny machte deutlich, dass Jesus uns mit seinem gesamten Verhalten auf dieser Erde ein Beispiel gegeben hat und somit für unser Leben ein Vorbild ist. Er nannte dafür folgende beispielgebende Punkte:

Jesus suchte stets eine enge Verbindung zu seinem Vater. Dies kam im Besonderen in seinen Gebeten, so bei der Auferweckung des Lazarus (Joh 11,41.42) und im Geschehen im Garten Gethsemane (Lk 22,42) zum Ausdruck.

Jesus begegnete seinen Mitmenschen mit Liebe. Dies bedeute nicht, dass wir allen zum Munde reden sollen, so der Bezirksapostel. Bei der Begegnung mit der Samariterin am Jakobsbrunnen (Joh 4,18) und dem reichen Jüngling (Mt 19,21) hatte Jesus deutlich gemacht, dass sie sich ändern müssen. Auch die Liebe der Eltern komme nicht dadurch zum Ausdruck, dass sie ihren Kindern alles erlauben und alles Tun gut heißen.

Jesus war konsequent. Der reiche Jüngling sollte alles verkaufen, was er hatte, nicht nur zehn Prozent, nicht die Hälfte. Alles! Jesus nahm dabei auch in Kauf, dass man sich ärgerte und sich von ihm abwandte (Joh 6,66). Er hatte dabei nicht das Leben auf dieser Erde im Blick, sondern das ewige Leben in der Gemeinschaft mit Gott, so der Bezirksapostel.

Jesus hat sich der Menschen erbarmt. Wo es möglich war, hat er geholfen. Dabei fällt jedoch auf, dass er nicht alle Toten auferweckt hat. Häufig ist in diesem Zusammenhang zu lesen: „Dein Glaube hat dir geholfen“ (LK 7,50; 8,48; 17,19; 18,42). Es musste also Glaube dabei sein.

Schließlich, so der Bezirksapostel, ist uns Jesus auch mit seinem Lebensziel Vorbild: „Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater (Joh 16,28).

Wir wollen uns Jesus zum Vorbild nehmen, und danach streben, so zu werden wie er. Dann werden wir auch zu einem Vorbild für unsere Mitmenschen, werden Eltern Vorbild für ihre Kinder, Ältere für die Jugend, Kranke für Gesunde. Wir wollen werden wie Jesus, Geist von seinem Geist, Wesen von seinem Wesen.

Danach bat Bezirksapostel Nadolny die an diesem Tag in den altersbedingten Ruhestand tretenden Bezirksältesten Bernd Retzlaff (Berlin-Ost) und Jürgen Jeßke (Berlin-Südwest) zu Predigtbeiträgen an den Altar.

Nach der Feier des Heiligen Abendmahls ordinierte Bezirksapostel Nadolny den Bezirksevangelisten Stefan Gräbel zum Bezirksältesten und übertrug ihm die Leitung des Bezirkes Berlin-Ost. Die Bezirke Berlin-Südwest und Brandenburg wurden zu einem Bezirk vereinigt und unter die Leitung des bisher bereits für den Bezirk Brandenburg zuständigen Bezirksältesten Thomas Krack gestellt. Außerdem wurde der Vorsteher der Gemeinde Rudow, Gemeindeevangelist Christian Mallek, zum Bezirksevangelisten ordiniert. Er soll Anfang kommenden Jahres die Nachfolge für den dann in den Ruhestand tretenden Vorsteher des Bezirkes Berlin-Süd, Bezirksältester Bernd-Dieter Wendt antreten.

Festlich umrahmt wurde der Gottesdienst durch den Chor des Bezirkes Eberswalde sowie das Orchester der Gebietskirche. Zum Abendmahl für die Entschlafenen sang außerdem der Männerchor der Gemeinde Angermünde.

Im Anschuss an den Gottesdienst wandte sich Bezirksapostel Nadolny in einer Live-Ansprache an die Kirchenmitglieder, in der er in den nächsten Jahren tiefgreifende Veränderungen in der Gemeindestruktur ankündigte. Weitere Infos hierzu unter
www.nak-bbrb.de.

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