Segen zur Verlobung

Nach der Konfirmation am Sonntag zuvor erlebte die Gemeinde Finow im Gottesdienst am 17. Mai 2015 in der Segensspendung zur Verlobung einen weiteren Höhepunkt, der dann im Anschluss an den Gottesdienst mit einem Brunch gefeiert wurde.

Gemeindevorsteher Matthias Steinberg legte dem Gottesdienst, an dem auch viele Gäste teilnahmen, das Bibelwort aus der Begegnung Jesu mit dem reichen Jüngling (Matthäus 19,21) zugrunde:

„Jesus antwortete ihm: Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!“

Jesus gibt dem reichen Jüngling nicht nur einen „Rat“, sondern richtet einen verpflichtenden Aufruf an ihn. Man kann diesen Aufruf in die Fragen kleiden: Was ist in deinem Leben wirklich wichtig, was ist dein Lebensinhalt, was ist dein Lebensziel: Gottes Reich oder nur irdische Belange?

Mit dem Ruf zur Entscheidung für Gott, also für die zukünftige Vollkommenheit in der Gemeinschaft mit dem Ewigen, verbindet Jesus Christus die Aufforderung zur gegenwärtigen
Nachfolge.

Nachfolge Christi bedeutet in unserer Zeit nicht weniger, als das „Sich-Trennen“ vom Wesen des – wie es Apostel Paulus nennt – „alten Menschen“, der den in Sünde verhafteten und dadurch zur ewigen Trennung von Gott verurteilten Menschen meint. Nachfolge Christi bedeutet, ungute Verhaltensweisen, (z.B. Zorn, Aufbrausen, Boshaftigkeit, Beleidigung, Verleumdung, Lüge) zu unterlassen und gute Eigenschaften (z.B. herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Bescheidenheit, Milde, Geduld, Vergebungsbereitschaft, Friedenswillen) wie eine neue Bekleidung anzuziehen (vgl Kolosser 3, 1-17).

Ewige Gemeinschaft mit Gott wird nur durch Gottes Gnade erlangt. Sie beginnt mit der Erwählung, führt über die Wiedergeburt hin zur Vollendung bei der Wiederkunft Christi. Auf dem Weg zu diesem Ziel erwartet der Herr von uns dasselbe, wozu er den reichen Jüngling aufrief: „… komm und folge mir nach!“

Nach der Feier des Heiligen Abendmahls traten dann Kerstin Krause und Lars Krüger an den Altar, um den Segen zu ihrer Verlobung zu erhalten.

Im Katechismus der Neuapostolischen Kirche heißt es dazu: „Die Verlobung stellt ein ernsthaftes Eheversprechen dar. Das Verlobungspaar bekundet öffentlich vor der Gemeinde, dass es sich in Gott wohlgefälliger Weise auf die Ehe vorbereiten will. Dazu empfängt es den Segen Gottes.“

Gemeindevorsteher Steinberg gab dem Verlobungspaar das Bibelwort aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher Kapitel 3, Vers 12 mit auf den Weg:

„Euch aber lasse der Herr wachsen und immer reicher werden in der Liebe untereinander und zu jedermann, wie auch wir sie zu euch haben“

In seiner Ansprache wünschte er dem Paar, auf dem nun gemeinsamen Lebensweg im gegenseitigen Verstehen, im gegenseitigen Tragen sowie in der Vergebungsbereitschaft und auf dem gemeinsamen Glaubensweg in der Erkenntnis Gottes und seines Heilsplanes „zu wachsen“. Ihre Liebe zueinander möge „immer reicher“ werden. Dabei gilt es jedoch, nicht nur sich zu sehen, sondern auch dem Nächsten in Liebe zu begegnen. Außerdem kann sich das Paar der Liebe der Familie, der Gemeinde sowie der Amts- und Segensträger sicher sein.

Nach der Ansprache empfing das Paar den Verlobungssegen.

Im Anschluss an den Gottesdienst wurde auf das Paar angestoßen und bei einem Brunch noch ein wenig gefeiert.