Berufen zum Frieden Christi

Unmittelbar vor Antritt seiner Reise ins entfernte Sibirien hielt Bezirksapostel Wolfgang Nadolny am Abend des 19. März 2015 einen Gottesdienst in Eberswalde, zu dem die Gemeinden Eberswalde, Finow und Finowfurt eingeladen waren.

Als Grundlage für den Gottesdienst diente das Bibelwort aus Kolosser 3, 15, mit welchem Stammapostel Jean-Luc Schneider am zurückliegenden Sonntag zum Abschluss der Bezirksapostelversammlung in der Schweiz gedient hatte:

„Und der Friede Christi, zu dem ihr auch berufen seid in einem Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar.“

Der Friede Christi gehe weit über den Frieden zwischen einzelnen Menschen oder Völkern hinaus, so der Bezirksapostel. Es gehe um den Frieden zu Gott, den Jesus zu den Menschen gebracht habe. Christi Frieden finde seine Grundlage zum einen in der Liebe von Gott zu seinem Sohn, die u.a. in der Zusage Gottes bei der Taufe Jesu mit den Worten „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ (Mt 3,17) seinen Ausdruck fand. Zum andern gründete sich der Friede Christi in dem Wissen, woher er kam und wohin er gehe: „Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater“ (Joh 16,28).

Auch wir dürfen uns als seine Kinder der Liebe Gottes sicher sein und mit Zuversicht die Zukunft beim Herrn erwarten. Der daraus resultierende Friede solle in unseren Herzen regieren und so unsere Entscheidungen bestimmen. Wie Jesus Christus sollen auch wir in unserem Umfeld diesen Frieden ausstrahlen.

Bezirksapostel Nadolny verwies auf die Aussage im Bibelwort, wonach dieser Friede speziell in einem Leibe, nämlich im Leib Christi (vgl. 1Kor12,12-27) wirken solle. Leib bedeute hier Kirche Christi, die Gemeinschaft, die Gemeinde. Die Berufung zu diesem Leibe geschieht durch die Taufe. Die Zugehörigkeit zu diesem Leib ist eine Voraussetzung, um bei der Wiederkunft Christi angenommen zu werden. „Christus holt nicht einzelne, sondern seine Brautgemeinde zu sich“, so der Bezirksapostel.

Interessant sei in diesem Zusammenhang die Aussage Jesu: „Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert (Mt 10,34). Der Bezirksapostel machte deutlich, dass dies keinen Widerspruch zu dem bisher gesagten darstelle, sondern dass er eine Entscheidung erwarte. Ohne diese Entscheidung komme niemand zum Frieden.

Friede innerhalb der Gemeinschaft Christi bedeute ein Glaube, ein Ziel, einen Gott. Friede mit der ganzen Welt zu haben, sei kaum möglich, aber Friede innerhalb der Gemeinde zu haben, das sei möglich und unsere Aufgabe.