„Jesus kommt wieder - bist du bereit?“

Eine Premiere erlebte die Gemeinde Finow am 14. Januar 2015, als Bischof Udo Knispel an den Altar trat. Der Bischof – eigentlich zuständig für den Osten und Süden der Gebietskirche – hielt an diesem Abend erstmals in Finow einen Gottesdienst, dessen zentrales Thema die Frage war: „Jesus kommt wieder – bist du bereit?“

Grundlage für den Gottesdienst war das Bibelwort aus Matthäus 24,44: „Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr’s nicht meint.“

Matthäus 24 und 25 umfassen die Endzeitreden Jesu, in denen Ereignisse geschildert werden, die mit seiner Wiederkunft zusammenhängen. Anhand unterschiedlicher Beispiele wird zur Wachsamkeit aufgerufen. Das „Kommen des Menschensohns“ geschieht überraschend, sodass es notwendig ist, eine ständige Erwartungshaltung zu haben. Dafür reiche es nicht aus, während eines Gottesdienstes für das Wiederkommen Jesu bereit zu sein, sondern diese Bereitschaft zum Gegenstand unseres alltäglichen Lebens zu machen, so Bischof Knispel.

Der Bischof berichtete davon, dass er im Urlaub auf dem Weg zu einem Gottesdienst ein Schild am Straßenrand mit der Aufschrift las: „Jesus kommt wieder – bist du bereit?“. Wie beantworten wir diese plötzlich und unvermittelt gestellte Frage? Bei den Wünschen für die Zukunft unseres Lebens müssen wir entscheiden, welchen Stellenwert dies bei uns hat. Bischof Knispel verwies diesbezüglich auf den Gottesdienst mit Stammapostel Leber zum Europäischen Jugendtag 2009, in dem dieser die Frage gestellt hatte: „Was ist vorn in deinem Leben?“.

Als Maßstab für die Bereitschaft auf die Wiederkunft Christi nannte Bischof Knispel einige Punkte:

  • Sind wir bereit, entsprechend dem Wort Gottes zu handeln? So wie Petrus, der nach dem erfolglosen Fischzug trotzdem der Aufforderung Jesu folgte, die Netze nochmals auszuwerfen (vgl. Lukas 5,1-7).
  • Sind wir bereit, uns entsprechend dem Wesen Jesu zu ändern? Der Aufforderung eines Menschen, das Verhalten in diesem oder jenem Punkt zu ändern, begegnen wir oftmals mit Ablehnung, so der Bischof. Wie verhalten wir uns bei einem entsprechenden Hinweis unseres Gottes im Gottesdienst? Sind wir bereit, unser Verhalten zu ändern?
  • Sind wir bereit, im Werk des Herrn mitzuarbeiten? Oder wird uns das zu viel?
  • Sind wir bereit, dem Herrn unsere Opfer zu bringen?
  • Sind wir bereit zu vergeben? Das bedeute nicht, das falsche Verhalten des anderen gutzuheißen, sondern sich bewusst zu machen, dass man selbst Fehler hat und auf die Gnade Gottes angewiesen ist, so Bischof Knispel.

Wo diese Bereitschaft vorhanden ist, wo wir so unser Leben auf die Wiederkunft des Herrn ausrichten, stehen wir erwartungsvoll im geistlichen Advent und können getrost darauf hoffen, bei seinem Erscheinen aus Gnaden angenommen zu werden.