„Der Herr ist mit dir“ - Apostel Berndt am 2. Advent in Finow

Am 07. Dezember 2014 besuchte Apostel Bernd die Gemeinde Finow und hielt dort den Gottesdienst zum 2. Advent. Grundlage war das Bibelwort aus Lukas 1, 28: Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir

Apostel Bernd erläuterte kurz den geschichtlichen Hintergrund des Bibelwortes und den freudenreichen Inhalt der vermittelten Botschaft: Der von Gott begnadeten Jungfrau Maria wurde durch den von Gott gesandten Engel Gabriel die Geburt des Heilandes Jesus Christus angekündigt mit der Zusage, dass Gott mit ihr sei.
Als die Jungfrau wegen der Widernatürlichkeit der in Aussicht gestellten Ereignisse Bedenken äußerte, verwies der Engel auf die Macht Gottes, der alles möglich ist: Der Heilige Geist sollte als befruchtende Kraft des Höchsten über sie kommen. Maria nahm die Botschaft im Glauben an.

Der Apostel erläuterte den Begriff „Engel“ näher als Boten Gottes, die den Menschen zur Seite stehen und verwies u.a. auf Tobias, dem Gott den Engel Rafael als Reisebegleiter und Ratgeber sandte, ohne dass Tobias ihn als Engel erkannte. Er unterschied sich äußerlich nicht von anderen Menschen. Erst nach erfolgreich beendeter Reise offenbarte er sich als Gottesbote, der die Gebete des alten Tobias vor Gott getragen hatte und nun von Gott gesandt worden war.
In Matthäus 24,31 ist von den Engeln des Menschensohnes die Rede. Das sind die Apostel Jesu, Gesandte Gottes (Mt 28,19-20), ausgerüstet mit der Kraft des Heiligen Geistes, welcher mit ihrer Handauflegung als Gotteskraft in gläubige Menschen gelegt wird. Dadurch wird die neue Kreatur gezeugt, welche unter der Pflege des heiligen Geistes im Gottesdienst heranwächst, ausgebildet und vollendet wird für die ewige Gemeinschaft mit Gott.
In diesem Sinne begrüßt der Apostel als Gesandter des Herrn an diesem Sonntag die versammelte Gemeinde: Sei gegrüßt, du Begnadete. Der Herr ist mit dir!

Die Zusage göttlicher Fürsorge erforderte von Maria immer wieder neuen Glauben. Zunächst geriet Sie in Erklärungsnot ihrem Verlobten gegenüber. Josef gedachte, seine Verlobte heimlich zu verlassen. Aber Gott war mit ihr und löste das Problem auf seine Weise, indem er auch zu Josef einen Engel sandte (Mt 1,19-24).
Auch die Geburt des Herrn vollzog sich unter schwierigen, unvorhersehbaren Verhältnissen im Stall, und Maria musste eine Futterkrippe als Wiege für den Heiland nutzen (Lk 2). Aber der Herr war mit ihr!
Dann war die junge Familie durch den geplanten Kindermord des Herodes gefährdet. Durch eine beschwerliche Flucht nach Ägypten blieben sie bewahrt (Mt 2). Der Herr war mit ihnen!
So gelangen auch wir in mancherlei Bedrängnisse, in denen wir uns bewähren müssen. Aber der Herr ist mit uns! Er bewahrt nicht vor der Anfechtung, sondern in der Anfechtung, wie Hirte Steinberg im Mitdienen hervorhob. Durch Glauben und Vertrauen auf die Zusage Gottes: Der Herr ist mit dir! wird unser Glaube zur freudigen Gewissheit, nicht zur Gewohnheit!

Mit der Gnadenwahl Gottes; die uns getroffen hat, ist Verantwortung verbunden: Den Glauben zu leben, indem wir dem Evangelium gemäß leben und ein lebendiges Zeugnis der Lehre Jesu in Tat und Wort sind. Angesichts der zunehmenden Gottentfremdung im eigenen Land „liegt der Weinberg vor unserer Tür“ (Mt 20). Menschenfurcht und andere Vorbehalte sollen uns nicht von freudigem Zeugnis dessen abhalten, was Gott heute Großes tut und welche echte Perspektive für die Zukunft er allen Menschen guten Willens eröffnet. Der Herr ist mit uns! Ein ernsthaftes Gebet erschließt uns die stete Verbindung zu ihm. Der Geisteswind im Gottesdienst entfacht wie Sauerstoff die Flamme des Eifers, wie es Bezirksevangelist Jäger in seinem Mitdienen formulierte.

AR