Gottesdienst mit Bezirksapostel und Goldener Hochzeit

Mit viel Vorfreude hatte die Gemeinde Finow auf diesen Sonntag (07.09.) geblickt, hatte doch Bezirksapostel Wolfgang Nadolny sein Kommen zugesagt, um Gottesdienst zu feiern und dem seit dem Jahr 2009 im Ruhestand stehenden Gemeindevorsteher, Evangelist Eberhard Prietzschk und seiner Ehefrau Hannelore den Segen zur Goldenen Hochzeit zu spenden.

Der Bezirksapostel legte diesem Gottesdienst das Bibelwort aus dem 1. Johannes 3,3 zugrunde:

„Und ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist.“

Nach dem Lied des Gemeindechores begrüßte der Bezirksapostel die 153 Anwesenden in der fast vollbesetzten Kirche und brachte seiner Freude Ausdruck, dass so viele gekommen sind, auch um dem goldenem Paar zu gratulieren und an seiner Freude Anteil zu nehmen. Dies sei auch ein Zeichen dafür, dass viel Liebe ausgestreut wurde.

Dann ging er zunächst auf den Zusammenhang ein, in dem das Bibelwort stehe und verwies schließlich auf Vers 2 des Briefes: „Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“

Den letzten Teil „… wir werden ihn [Gott] sehen, wie er ist.“ könne er verstehen, so der Bezirksapostel. Die Zusage jedoch, dass wir Gott gleich sein werden, entziehe sich seinem Verständnis.

Und doch decke sich diese Zusage mit anderen Worten Gottes: „Rede mit der ganzen Gemeinde der Israeliten und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott.“ (vgl. 3.Mose 19,2) sowie „Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ (vgl. Mt 5,48).

Es sei der Wille Gottes, dass wir heilig, vollkommen und rein sein sollen wie Gott. Dies müsse aber hier schon auf Erden beginnen, nicht erst nach dem Kommen des Herrn.

Als Messlatte nannte Bezirksapostel Nadolny die Liebe. Können wir lieben, wie Gott, wie Jesus Christus liebt? Können wir Jesus Christus in der Liebe gleich sein, die auch die Feinde einschloss?
Vom Sohn Gottes sind die Worte „Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen“ (vgl. Mt 5,44) und „wer dich auf die eine Backe schlägt, dem biete die andere auch dar“ (vgl. Lk 6,29) überliefert.

Wer kann das, die andere Backe hinhalten? „Ich nicht“, so der Bezirksapostel, „ich würde lieber einen Schritt rückwärts gehen. Also setzen wir die Messlatte ein Stück tiefer. Wie sieht es mit der Nächstenliebe aus?“

Stellen wir uns vor, unsere Kinder sind auf Autobahn unterwegs und wir hören im Radio von einem Unfall mit drei Toten auf genau dieser Strecke. Was tun wir? Wir versuchen unsere Kinder anzurufen und sind froh, wenn sie an der Unfallstelle vorbei und gesund sind. Denken wir in diesem Fall noch an die drei Toten und das Leid ihrer Familien? Aber dies zeichne Nächstenliebe aus!

Legen wir die Messlatte noch tiefer, gelangen wir zur geschwisterlichen Liebe.

Wir hören und sehen in den Medien vom Krieg in Ukraine, von Verfolgung im Irak und Syrien, von Seuchen in Afrika und Naturkatastrophen weltweit. Berührt uns dies noch? Leiden wir mit mit unseren Brüdern und Schwestern, die dort leben? Beten wir für sie?

Wir wollen noch mehr an uns arbeiten, damit wir immer mehr Gott gleich werden, so das Fazit.

Nach der Sündenvergebung, dem Heiligen Abendmahl und dem Heiligen Abendmahl für die Entschlafenen folgte die Segensspendung für das Goldene Paar. Ihm gab Bezirksapostel Nadolny ein Bibelwort aus Psalm 84, Verse 5 und 6 an die Hand:

„Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar. Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln!“

Zum Abschluss spielte nochmals das Gemeindeorchester, bevor eine lange Gratulationstour begann. Nach abschließenden Gruppenfotos wartete vor der Kirche noch eine Überraschung, ein alter Wartburg, der das Jubelpaar dann zu den weiteren Familienfeierlichkeiten brachte.

MS