Zwei Apostel aus Russland zum Gottesdienst in Finow

Vor dem Gottesdienst in der Sakristei

Vor dem Gottesdienst in der Sakristei

Das Gemeindeorchester spielt vor<br/>dem Gottesdienst

Das Gemeindeorchester spielt vor
dem Gottesdienst

Apostel Akchurin beim Eingangslied am Altar …

Apostel Akchurin beim Eingangslied am Altar …

… und während seiner Predigt mit Übersetzer.

… und während seiner Predigt mit Übersetzer.

Evangelist Kretov (links) und<br/>Bezirksevangelist Przybylka

Evangelist Kretov (links) und
Bezirksevangelist Przybylka

Apostel Lazarev (links)

Apostel Lazarev (links)

Die Gemeinde beim Abschlusslied

Die Gemeinde beim Abschlusslied

Alle Amtsträger nach dem Gottesdienst

Alle Amtsträger nach dem Gottesdienst

Einen besonderen Gottesdienst erlebte die Gemeinde Finow am 1. Juni 2014. Gleich zwei Apostel aus Russland besuchten die Gemeinde, um hier an diesem Sonntag den Gottesdienst zu halten.

Die Apostel Akchurin und Lazarev waren nach dem Jugendtag der Gebietskirche eine Woche zuvor in Deutschland geblieben, um von hier aus zum Internationalen Kirchentag nach München zu reisen. Daraus ergab sich für die Gemeinde Finow der glückliche und freudige Umstand, beide Apostel sowie weitere Gäste an diesem Sonntag willkommen zu heißen.

Dem Gottesdienst, der am Altar vom Russischen ins Deutsche und umgekehrt übersetzt wurde, legte Apostel Akchurin das Bibelwort aus Apostelgeschichte 7, 55 zugrunde:

„Er [Stephanus] aber, voll Heiligen Geistes, sah auf zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus stehen zur Rechten Gottes und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen“

Der Apostel nahm zunächst Bezug auf das Bibelwort vom Himmelfahrtstag, worin es heißt:

„Nachdem der Herr Jesus mit ihnen geredet hatte, wurde er aufgehoben gen Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes“ (Mk 16, 19).

Im Gegensatz dazu sah Stephanus in seiner Not den Herrn zur Rechten Gottes stehen.

Dieser bemerkenswerte Unterschied macht deutlich, dass Jesus ein Augenmerk auf das Geschehen hatte und bereit war einzugreifen. Er tat es jedoch nicht, obwohl er die Macht dazu hatte und Stephanus als seinen Bruder und Gottesstreiter liebte: So kam es durch göttliche Zulassung zur Steinigung. Im Aufschauen voll Heiligen Geistes zum Himmel wurde für Stephanus trotz aller Bedrängnis die Herrlichkeit Gottes erlebbar, was ihm Kraft zum Überwinden verlieh.

Jesus steht aber nicht nur bereit und nimmt Anteil am Ergehen der von ihm Erwählten. Der Apostel zeigte an Beispielen, wie Jesu in das Geschehen auch eingreift:

Petrus erlebte nach vergeblichen irdischen Bemühen bei einem nächtlichen Fischzug (Lk. 5; siehe auch Joh 21, 3-14) das Eingreifen des Herrn Jesu mittels seiner göttlichen Vollmacht in das irdische Geschehen. Weil Petrus in Jesus nicht einen sachunkundigen Zimmermannssohn sah, sondern im Glauben zu ihm aufschaute, erlebte er die die Herrlichkeit Gottes.

Jesus griff auch ein, als Kleinglaube sinken ließ (Mt 14, 22-33). Als Petrus auf Geheiß Jesu aus dem Boot trat und dem Herrn auf dem Wasser entgegenging, verließ ihn der Mut, als er Wind und Wellen ausgesetzt war. Er begann zu sinken und schrie: Herr, hilf mir! Jesus streckte die helfende Hand aus, die Petrus ergriff. So konnte er mit Jesus in das Boot treten und der Wind legte sich. Petrus und die anderen Jünger erlebten die Herrlichkeit Gottes im Menschensohn. Jesus bemängelte den Kleinglauben, aber er half.

Jesus blickte auf Petrus, nachdem dieser ihn dreimal verleugnet hatte (Lukas 22, 54-62). Petrus weinte bitterlich, als Jesu Blick ihm sein Versagen bewusst machte. Jesus verurteilte seinen Jünger aber nicht, weil er ihn liebte. Nach seiner Auferstehung trat er mit dem Friedensgruß unter seine Jünger (Luk. 24, 36).

Wie Stephanus wollen auch wir voll Heiligen Geistes zum Himmel aufschauen. Jesus sieht uns, er steht bereit, uns zu helfen, auch wenn unser Mühen oft vergeblich scheint, Kleinglaube aufkommt und Glaubensmut fehlt. Er liebt uns und will uns Gottes Herrlichkeit offenbaren, die uns Kraft gibt zum Tragen göttlicher Zulassungen und eine Versöhnungsbereitschaft wie bei Stephanus hervorruft. Nachdem er den Himmel offen und die Herrlichkeit Gottes gesehen hatte, rief er trotz Steinigung: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! (Luk. 7, aus 60).

Apostel Lazarev – aus Russland, Evangelist Kretov – aus Tadschikistan und Bezirksevangelist Jäger sowie Gemeindevorsteher Steinberg wurden zum Mitdienen an den Altar gerufen.

Nach dem Gottesdienst, der wieder vom Gemeindechor und Orchester umrahmt wurde, bestand noch Gelegenheit für manche Gespräche, u.a. auch mit einer Familie aus Russland, die in Finow ihre neue Heimat gefunden hat.

A.R. / MS