Bezirkstag des Kirchenbezirkes Eberswalde
Die Eberswalder Stadthalle war gut gefüllt, als der Vorsteher des Kirchenbezirkes Eberswalde, Bezirksältester Thomas Härm, die über 750 Anwesenden am Sonntag, dem 15.09.2013 zum Bezirkstag anlässlich der 150-Jahr-Feierlichkeiten der Neuapostolischen Kirche begrüßte.
Auftakt und zugleich Höhepunkt des Bezirkstages bildete gleich zu Beginn der Festgottesdienst, der von Bischof Harald Bias gehalten wurde. Er legte ihm das Bibelwort aus 2. Korinther 13, 13 zugrunde: „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“
Zunächst ging Bischof Bias allerdings auf das zuvor von allen Gottesdienstteilnehmern gesungene Lied „Lobe den Herren“ (GB 261) ein, dem der 103. Psalm zugrunde liegt.
Er verstehe dies als ein Grußwort an alle, haben wir doch Grund genug zum Loben Gottes. Wir wollen uns daran immer wieder erinnern, zumal der Psalm aufruft: „Vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ (Vers 2) und Gott Dank darbringen, sei es für alles Gute der zurückliegenden 150 Jahre, sei es der ganz individuelle Dank für das Gute, dass man selbst erfahren habe.
Bischof Bias wandte sich aber auch an jene, die Kummer und Sorgen haben und denen derzeit nicht nach Loben zumute ist. Auch sie können sich der Hilfe Gottes sicher sein, wie sie in den Versen 3 bis 5 des 103. Psalms genannt wird: „3 Der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen, 4 der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit, 5 der deinen Mund fröhlich macht und du wieder jung wirst wie ein Adler.“
Auch die, die derzeit Kummer und Sorge haben, können sich über die Vergebung und Erlösung freuen und dadurch Kraft finden. Er forderte die Gemeinde auf, diese Seelen in die Mitte der Gemeinschaft zu nehmen, damit sie Geborgenheit und Frieden finden können.
Dann ging er auf das Bibelwort ein, welches als Schlusssegen Bestandteil der Liturgie eines jeden Gottesdienstes ist. Insofern wurde es in der Vergangenheit von allen – auch denen, die vor uns den Glaubensweg gingen – erlebt und soll uns in Zukunft auch an diesen Bezirkstag erinnern.
Bischof Bias betonte, dass niemand ohne die Gnade und Liebe Gottes und seines Sohnes und dem Wirken des Heiligen Geistes heute hier wäre und ging dann auf die einzelnen Aussagen des Bibelwortes näher ein.
Dabei zitierte er den kürzlich verstorbenen Stammapostel Richard Fehr mit der Aussage „Alles ist Gnade und ohne Gnade ist Alles nichts.“ Dies gelte nach wie vor. Darum sei es wichtig, dass wir die Gnade Gottes nie verlassen, denn sie mache frei von den Fesseln der Sünde. Dabei wollen wir stets bedenken, dass Gnade Demut erfordert, weil sie nur geschenkt und nicht verdient werden kann. Diese Demut gelte auch im Hinblick auf die von Gott geschenkten Gaben. Das Wissen um die Gnade führe auch dazu, hinsichtlich der Fehler, die Menschen in der Vergangenheit gemacht haben, versöhnlich zu sein. Andererseits fordert das Geschenk der Gnade dazu auf, die Sünde zu meiden.
Eine besondere Gnade sei die Erwählung. Dies schließe niemanden aus, sondern nimmt uns hinein in den Gnadenbund Gottes. Damit verbunden ist die Aufgabe, Vorbild zu sein.
Schließlich ist alles was wir haben, z.B. die uns zur Verfügung stehende Zeit, und alles was wir können, z.B. die uns geschenkten Fähigkeiten, ein Gnadengeschenk Gottes.
Wir wollen uns mühen und alles tun – so Bischof Bias – dass Gottes Gnade nicht vergeblich an uns ist (vgl. 1. Kor 15,10).
Dann ging er auf die Liebe Gottes ein und stelle die Frage in den Raum, wer uns von dieser Liebe scheiden wolle (vgl. Römer 8,35)? Diese Liebe biete Geborgenheit und Frieden. In seiner Liebe warte Gott auf dich, nimmt dich auf und nimmt dich an – so Bischof Bias. Er will, dass uns alle Dinge zum Besten dienen. Dabei soll uns stets bewusst sein, dass Gott alles gesehen und zugelassen hat, was uns wiederfährt.
Deshalb sei unsere Antwort, Gott mehr zu lieben. Wir wollen nicht nach dem Warum oder nach der Schuld fragen, sondern aus der Gewissheit der Liebe Gottes das Kreuz tragen.
Gottes Liebe soll uns aber auch Verpflichtung sein, selbst Liebe auszustreuen.
Schließlich endet das Bibelwort mit der Zusage, dass die Gemeinschaft des Heiligen Geistes mit uns sei. Es mache damit einerseits die Dreieinigkeit Gottes deutlich.
Andererseits haben wir mit der Versieglung die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Damit sind wir Gemeinschaftskinder geworden. Wenn wir dem heiligen Geist Raum geben, auf ihn hören, gibt er uns Orientierung, sodass wir nie ratlos sind und Ruhe in unser Herz einkehrt.
Der Heilige Geist fördert die Gemeinschaft, wirkt überzogenem Individualismus entgegen und hilft damit auch Konflikte zu lösen.
Zum Abschluss und als Zusammenfassung seiner Predigt zitierte Bischof Bias den zum 150-jährigen Jubiläum passenden 150. Psalm: „Alles, was Odem hat, lobe den HERRN!
Halleluja!“
Dann rief der Bischof den Bezirksältesten Thomas Härm sowie die Bezirksevangelisten Hendrik Jäger und Jens Schernath zu weiteren Predigtzugaben.
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst durch einen Chor von Sängern aus den einzelnen Gemeinden und vom Bezirksorchester, die mit ihren Vorträgen die festliche Stimmung unterstrichen.
Nach dem Gottesdienst wurde der Saal in kurzer Zeit für das gemeinsame Mittagessen hergerichtet. Am Nachmittag konnte die Zeit für einen Besuch des Tauschmarktes der Jugend oder der Ausstellung zur Geschichte der 12 Gemeinden des Bezirkes genutzt werden. Die Kinder konnten basteln und malen und wer wollte, konnte sich einen Vortrag über die 150-jährige Geschichte der Gebietskirche anhören. Vor der Halle herrschte sowohl am Infomobil der NAK als auch am Eiswagen immer wieder großer Andrang.
Nach Kaffe und Kuchen bildete ein vom Bezirkschor und Bezirksorchester gestaltetes Konzert den Ausklang dieses Bezirkstages.
MS/TH
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