„Bringen wir uns bei Gott in Erinnerung?“

Am Sonntag, dem 25. August 2013 hielt Bezirksapostel Nadolny den Jugendgottesdienst des Bezirkes in Eberswalde mit dem Bibelwort aus 2. Mose 33, 17: „Der HERR sprach zu Mose: Auch das, was du jetzt gesagt hast, will ich tun; denn du hast Gnade vor meinen Augen gefunden, und ich kenne dich mit Namen.“ Und er stellte die Frage: „Bringen wir uns bei Gott in Erinnerung?“

Zunächst schilderte Bezirksapostel Nadolny ausführlich das Leben des Mose.

Von seiner Mutter ausgesetzt, landete das Kind am Hofe des Pharao. Es genoss dort eine gute Erziehung. Ihm stand eine glänzende Zukunft offen. Er hätte Karriere machen, einer der Höchsten im Land werden können.

Als er ca. 40 Jahre alt war – so der Bezirksapostel – begann er sich allerdings für das Geschick seines Volkes – er war Hebräer – zu interessieren. Was dies ausgelöst hat, berichtet die Bibel nicht. Vielleicht hat seine Mutter, die vom Pharao als seine Amme eingesetzt und ihn groß gezogen hatte, seine Herkunft, seine Wurzeln wachgehalten. Er sah den Frondienst seines Volkes, seine Unterdrückung und als er beobachtete, wie ein Ägypter einen Hebräer schlug, brachte er diesen um. Mose machte sich des Totschlages schuldig.

Seine eigenen Leute verrieten ihn und Mose musste in die Wüste fliehen. Auch dort musste er ca. 40 Jahre leben. Welch ein gesellschaftlicher Abstieg! Vom Hofe des Pharao in die Wüste. Von einem Leben in Fülle in die Armut.

Aber genau dieser Abstieg lehrte Mose demütig zu sein. (vgl. 4.Mose 12,3: Aber Mose war ein sehr demütiger Mensch, mehr als alle Menschen auf Erden.) Diese Demut – so unser Bezirksapostel – ist Voraussetzung, um Gnade zu finden. Dies sei schon bei uns Menschen so. Bezirksapostel Nadolny führte dazu zwei Beispiele an:

Die heutige Jugend fährt ja schon Auto und trifft sich gern an Tankstellen. Wie reagierst du, wenn nun jemand mit seinem Auto mit Schwung um die Ecke fährt und deinem Auto eine Beule verpasst, dann aussteigt und dir noch Vorwürfe macht, was dein Auto da zu suchen hat? Du wirst kaum „Gnade vor Recht“ ergehen lassen, sondern die Polizei rufen. Wenn derjenige aber aussteigt und um Entschuldigung bittet, ist man viel eher gewillt, Gnade walten zu lassen.

Oder ein anderes Beispiel: wenn jemand zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt ist und nach 10 Jahren den Bundespräsidenten anschreibt, das sei doch nun genug! Ob er dann Gnade findet? Wenn dieser allerdings seine tiefe Reue bekundet und um Gnade bittet, wird sie ihm dann nicht eher gewährt?

So wollen wir uns bei all unseren Wünschen stets unter den Willen Gottes stellen und uns demütigen vor Gott, damit er uns helfen und unsere Wünsche und Bitten auch erfüllen kann.

Dann ging Bezirksapostel Nadolny auf den zweiten Teil des Bibelwortes ein „ich kenne dich mit Namen“ und stellte die Frage in den Raum, ob uns Gott tatsächlich (er-)kennt, wenn wir zu ihm beten, wenn wir ihn suchen. „Bringen wir uns bei Gott immer wieder in Erinnerung?“

Er führte das Beispiel der bittenden Witwe an, die immer und immer wieder zum ungerechten Richter kam, um ihr Anliegen vorzutragen (vgl. Lukas 18, 1-8). Der Richter erkannte die Witwe mit Sicherheit schon von weitem und hat ihr letztendlich Recht verschafft.

Er berichtete auch von der Tochter eines Predigers in den USA, die nach einem Amoklauf an einer Schule mit vielen Toten gefragt wurde, wo denn Gott gewesen wäre und warum Gott nicht eingegriffen habe. Sie antwortete: „Als ich noch in diese Schule ging, wurde morgens zu Schulbeginn gemeinsam gebetet. Das wurde dann abgeschafft. Im jedem Klassenzimmer hing ein Kreuz. Das wurde abgenommen, damit niemand daran Anstoß nimmt. Vor der Schule stand ein Gedenkstein mit den 10 Geboten, der wurde entfernt. Ihr habt Gott aus dieser Schule verbannt und fragt nun, wo er war?“

Gott kennt uns, er weiß, wie es uns geht, er weiß sogar, wieviel Haare auf unserm Haupt sind (vgl. Lukas 12, 6.7), aber er will sehen, dass wir uns immer wieder an ihn wenden, dass wir ihn immer wieder in allen Lebenslagen suchen.

Schließlich führte der Bezirksapostel auch das Gleichnis über die 10 Jungfrauen an. Wie schrecklich muss die Nachricht „ich kenne euch nicht“ für die 5 törichten gewesen sein (vgl. Matthäus 25, 12). Sie hatten Gott vorher zu wenig gesucht!

So wollen wir uns bei Gott immer in Erinnerung bringen und in demütiger Haltung seine Gnade suchen, dann wird sich auch an uns die Zusage des Bibelwortes erfüllen, dass Gott das tun will, was wir von ihm erbitten.

Text: MS /
Bilder: Stefan Unruh