Bischof Bias hält Gottesdienst in Finow

Am vergangenen Mittwochabend (07.08.) besuchte Bischof Harald Bias die Gemeinde Finow. Dem Gottesdienst legte er das Bibelwort aus Apostelgeschichte 4, aus 32 zugrunde: „Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele.“

Zu Beginn übermittelte der Bischof gleich doppelte Grüße des Bezirksapostels an die Gemeinde und brachte seinem Wunsch Ausdruck, dass dieser Gottesdienst zu einem Festgottesdienst für die Seele werden möge.

Dies war dann auch der Fall, weil er das Bibelwort und seine Bedeutung für uns heute in sehr freudiger und liebevoller Weise mit seiner – wie immer – begeisternden Rhetorik aufschloss.

Er verwies darauf, dass manches, was von der urchristlichen Gemeinde berichtet wird, sehr positiv klingt (vgl. Apg 2, 41-46) und stellte daraufhin die Frage in dem Raum, ob die Gläubigen damals den Himmel auf Erden hatten oder es damals leichter war als heute? Er gab dann auch gleich an Hand von Beispielen die Antwort: Nein, auch damals gab es manche Widerwärtigkeiten, mit denen die Christen fertig werden mussten. Dies galt zu allen Zeiten, es gab und gibt auch heute Gutes und Schlechtes.

Es wäre also falsch, die so genannte „gute, alte Zeit“ mit einem Glorienschein zu umgeben. Genauso verkehrt wäre es aber auch, wenn wir aus unserer heutigen Sicht die damaligen Dinge bewerten würden. Sich daran aufzuhalten, koste viel Kraft, manche Mühe und raube schlimmstenfalls sogar die eigene Freude. Wir können die Welt und ihren Lauf nicht aufhalten, aber wir können uns nach besten Kräften bemühen, unseren Auftrag zu erfüllen.

Bischof Bias nannte dazu zwei Mittel:

  1. Konzentrieren wir uns auf das Wesentlichste – auf den Tag des Herrn! Und halten wir uns nicht an Nebensächlichkeiten auf (vgl. 2.Tim 2,4)! Und …

  2. Unterstellen wir jedem, dass er es gut meint! Bringen wir uns gegenseitig Wohlwollen entgegen!

Es geht es um das Beieinandersein in einem Sinn und Geist, einander in echter Liebe tragen und füreinander da sein und somit der zunehmenden Individualisierung entgegenzuwirken.

Bischof Bias zitierte diesbezüglich, was Stammapostel Schneider dazu vor Kurzem in einem Gottesdienst sagte:

„Mit dem Herrn leben, das ist unsere persönliche Beziehung zu Gott. Aber Paulus geht da weiter und spricht von der Gemeinschaft. Weil wir Gemeinschaft haben wollen mit Gott, weil wir das ewige Leben mit ihm haben wollen, müssen wir auch etwas in der Gemeinschaft miteinander tun. Warum? Ganz einfach: Weil der Heilswille Gottes etwas ganz Besonderes ist. Er will keine Einzelpersonen zu sich nehmen, der Herr Jesus kommt nicht, um Individuen heimzuholen, er will sein Volk heimholen. Er will seine Schar, seine Herde heimholen. Er will eine Gemeinde heimholen. Das ist der Heilsgedanke, der Heilswille Gottes: Er will nicht hier den Besten, da den Schönsten, dort den Bravsten holen, er will eine Gemeinde heimholen, also die Gemeinschaft der Gotteskinder. Das ist nicht nur ein schönes Thema für die Predigt, das ist eine Herausforderung Gottes. Er will ein Volk, eine Gemeinde. Vater, lass sie eins sein, wie du und ich eins sind (vgl. Johannes 17,11). Also: Die Gemeinschaft ist ein wichtiger Bestandteil des Heilsgedankens unseres Gottes. Und da müssen wir etwas tun, dass diese Einheit des Volkes Gottes mit uns immer stärker wird, immer sichtbarer, das muss sich ausdrücken. Paulus sagt, dass wir etwas dafür tun müssen.“

Ohne Opfer ist eine echte Gemeinschaft nicht möglich. Beispielsweise in einer Ehe: Wenn nicht jeder Ehepartner etwas von seinem eigenen Willen, Denken, Tun und seinen Gewohnheiten opfert, wird die Ehe nicht von Bestand sein.

Bischof Bias rief zum Abschluss dazu auf, bereit zu sein, Opfer zu bringen für die Gemeinschaft der Gotteskinder! Lassen wir in unseren Reihen keinen übertriebenen Individualismus und kein Einzelkämpfertum zu.