Gottesdienst mit Segen zur Rubinhochzeit

Dem Gottesdienst, der vom Gemeindevorsteher, Hirte Matthias Steinberg, gehalten wurde, lag das Bibelwort aus Psalm 106,1.2 zugrunde:

Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Wer kann die großen Taten des Herrn alle erzählen und sein Lob genug verkündigen?

Zentrales Thema war dann auch der Dank, den wir bei unserer Hinwendung zum Herrn in den Vordergrund stellen wollen. Das „Danket dem Herrn; denn er ist freundlich“ bringe zum Ausdruck, dass Gott ein Freund ist. In Jesus Sirach 6,7 wird die Grundvoraussetzung für jede Freundschaft genannt: die Treue. Und Gott ist treu in allen seinen Zusagen und Verheißungen. Freundschaft kann jedoch nicht einseitig bestehen. Allerdings mangelt es dem Menschen an seiner Treue zu Gott. Deshalb erwartet Gott von uns andere Antworten auf seine „Freundschaft“:
Gottesfurcht (vgl. Ps 25,14), Glauben (vgl. Jakobus 2, 23), eine fromme Herzenseinstellung (vgl. Sprüche 3,32), das die Liebe untereinander regiert (vgl. Joh 15,14) und die Erwartung der Wiederkunft Christi und die Hinwendung zum Herrn vorhanden ist (vgl. Klagelieder 3,25).

Im Zentrum unseres Glaubens und Handelns soll Dankbarkeit gegenüber Gott stehen. Nicht erst nach erlebten Wohltaten, sondern bevor wir Gottes Hilfe in konkreten Lebenssituationen erleben. Als Beispiel diente die markante Begebenheit aus dem Alten Bund die uns zeigt, was Dankbarkeit vermag (vgl. 2. Chronik 20).

Zur Zeit des Königs Joschafat wurde das Volk von Feinden bedrängt. Der König ließ das Volk im Vorhof des Tempels zusammenkommen und rief Gott an: „Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir“ (V 12). Am anderen Tag bestellte Joschafat Sänger, die dem Heer Loblieder singend voranziehen sollten. Als die Sänger anfingen zu loben und zu danken, wurde die Hilfe Gottes erfahrbar. Joschafat und das Volk brauchten selbst nicht zu kämpfen, denn die Feinde wandten sich gegeneinander und „sie wurden einander zum Verderben“ (Vers 23). Joschafat und sein Volk sammelten danach lediglich die Beute ein, von der so viel übrig war, dass sie drei Tage lang ausgeteilt wurde. Am vierten Tag kamen sie erneut zusammen und lobten miteinander den Herrn. „Daher heißt die Stätte ,Lobetal‘ bis auf diesen Tag“ (Vers 26). Ausschlaggebend war, dass das Loben und Danken allem vorangestellt wurde.

Auch der Sohn Gottes hat den Dank an den Anfang gestellt, als er vor dem Grab des Lazarus stand. Noch bevor er den Toten durch sein machtvolles Wort wieder ins Leben zurückholte, hob er seine Augen auf und sprach: (Joh 11,41.42) „Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich weiß, dass du mich allezeit hörst; aber um des Volkes willen, das umhersteht, sage ich’s, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast“.
So wollen wir Loben und Danken immer an den Anfang unserer Hinwendung zu Gott stellen und dies auch nach außen hin sichtbar werden lassen.

Nach der Sündenvergebung und der Feier des Heiligen Abendmahls folgte dann der Segen anlässlich der Rubinhochzeit von Diakon Wolfgang Rook und seiner Frau Renate. Mit dem von Orgel und Cello vorgetragenen Lied „So nimm denn meine Hände und führe mich“ (GB 194) traten beide an den Altar.

Gemeindevorsteher Steinberg wies in seiner Ansprache zunächst darauf hin, dass die vierzig eine biblische Zahl ist: 40 Tage dauerte die Sintflut, 40 Tage war Mose bei Gott auf dem Berg Sinai, die Könige David und Salomo regierten 40 Jahre über Israel, 40 Tage dauerte Jesu Fastenzeit und ebenfalls 40 Tage liegen zwischen der Auferstehung und Himmelfahrt Jesu.

Wer bibelfest sei, so der Gemeindevorsteher, habe sicher bemerkt, dass ein 40-jähriges Ereignis fehle: der Wüstenzug des israelitischen Volkes aus Ägypten in das verheißene Land Kanaan.
Aber könne man dies als Grundlage für eine Ansprache zum 40-jährigen Ehejubiläum wählen?
Ja, lautete die Antwort, denn was war denn die wesentlichen Merkmale dieses Zuges: 1. der Herr war stets mit ihnen und begleitete sein Volk, 2. versorgte Gott sein Volk und 3. führte er es in das verheißene Land. In Bibelwort in 5. Mose 2, 7, welches Vorsteher Steinberg dem Jubiläumspaar mit auf dem Weg gab, heißt es deshalb auch: „Denn der HERR, dein Gott, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Hände. Er hat dein Wandern durch diese große Wüste auf sein Herz genommen. Vierzig Jahre ist der HERR, dein Gott, bei dir gewesen. An nichts hast du Mangel gehabt.“

Was kann es schöneres geben, als einen Platz im Herzen Gottes zu haben? Von ihm bewahrt und versorgt zu werden! Hirte Steinberg wies darauf hin, dass „an nichts hast du Mangel gehabt“ in göttlichem Sinn nicht Überfluss in allem bedeutet, sondern Versorgung mit dem Lebensnotwendigen. Hätten die Israeliten bei ihrem Wüstenzug Überfluss in allem gehabt, hätten sie wohl das Ziel nicht erreicht. Unser Ziel ist die Gemeinschaft mit Gott bei der Wiederkunft Christi. Um dies zu erreichen, brauchen wir stets den Segen Gottes.