Jahresabschlussgottesdienst mit Bischof Bias

Bereits am Sonntag, dem 30.12.2012, und nicht wie sonst üblich am Silvesternachmittag, fand der diesjährige Jahresabschlussgottesdienst statt. In Finow hielt Bischof Harald Bias diesen Gottesdienst, der von vielen der 74 Teilnehmer als besonders festlich und die Seele berührend empfunden wurde.

Als Grundlage für die Predigt diente ein Bibelwort aus Offenbarung 3,8:

„Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.“

Zu Beginn des Gottesdienstes ging Bischof Bias auf das vom Gemeindechor vorgetragene Lied „Tick, tack, tick, tack geht die Uhr“ (CM A 35) ein. Besonders am Ende eines Jahres stelle man fest, wie schnell ein solches vergangen ist. Dabei blickt man dann darauf zurück, was mehr oder weniger gelungen ist oder – aus welchen Gründen auch immer – gar nicht „in Angriff“ genommen wurde.

Er kennt unsere Werke
So weiß auch Gott, was wir getan haben, das Gelungene und das weniger Gelungene, das Gute und das Böse. Dabei besieht er nicht nur das Ergebnis, den Erfolg, sondern er sieht auch unser Bemühen und lohnt dieses. So sind die guten Werke des Glaubens und der Liebe beim Herrn angeschrieben. Andererseits stand für Sünden und Schwachheiten im vergangenen Jahr immer wieder Vergebung bereit.

Die Tür ist offen
Auch im vergangenen Jahr haben wir erleben können, so Bischof Bias, dass die Tür zur Gnade und zum Segen offenstand. Wir durften auch erleben, dass eine Tür des Trostes aufging oder eine Tür göttlicher Kraft. Der Bischof rief dazu auf, Gott dafür stets dankbar zu sein. Und weil der Herr die Macht hat, kann niemand die Tür zu den göttlichen Heilsgütern schließen. Der Herr hält sie offen; darauf dürfen wir vertrauen!

Du hast eine kleine Kraft
In der Rückschau stellen wir fest, dass uns manches misslungen ist. Manche guten Vorsätze sind „auf der Strecke geblieben“. Auch in der Gemeinde mag es Belastungen und vielleicht sogar Auseinandersetzungen gegeben haben. Manchmal denken wir, dass unsere Kraft zu klein ist … Und doch hat der Herr uns immer weitergeholfen, Tragkraft gegeben und den Mut geschenkt, in Konflikten für Ausgleich zu sorgen und Frieden zu stiften. Denken wir daran: Des Herrn „Kraft ist in den Schwachen mächtig“ (2Kor 12,9). Setzen wir unsere kleine Kraft stets im Sinne Christi ein, dann ist der Herr mit uns!

Du hast mein Wort bewahrt
„Das ist entscheidend vor dem Herrn“, so Bischof Bias. Die Tatsache, dass unsere Kraft klein ist,
verblasst dagegen. Wenn wir stets bemüht waren, das Wort Gottes aufzunehmen und uns daran zu orientieren, dann trifft auch für uns dieses Lob des Herrn zu. Auch zukünftig soll das Wort Gottes für uns Maßstab und Richtschnur sein.

Du hast meinen Namen nicht verleugnet
Was es bedeutet, den Herrn zu verleugnen, machte der Bischof am Bespiel des Apostels Petrus deutlich, der den Herrn bekanntlich drei Mal verleugnete. Er hatte behauptet, nicht zu den Jüngern zu zählen, und vorgegeben, kein Anhänger Jesu zu sein. „Das sei der Kern des Verleugnens“ – so Bischof Bias – „Man lebt und handelt so, als stünde man in keiner besonderen Beziehung zu Gott.“ Die Aussage: „Du hast meinen Namen nicht verleugnet“, bedeutet somit: Du hast dein Leben mit dem Herrn geführt. In der Tat war dies auch im vergangenen Jahr unser Bemühen. Gewiss ist es uns nicht immer gelungen, aber der Herr sieht das Bemühen – so es ernstlich ist – an. Bischof Bias führte dazu Hiob an, der sich darum bemühte, die schwere Prüfung, durch die er gehen musste, mit dem Herrn zu bestehen. Hiob hat sich auch im Leiden nicht vom Herrn abgewandt, also den Namen des Herrn nicht verleugnet.
„Auch in unseren Reihen gibt es manche „Hiobs“, also Geschwister, die manches erdulden müssen, aber dennoch beim Herrn geblieben sind.“ Das wird einmal einen besonderen Lohn zur Folge haben.

Zum Abschluss seiner Predigt verlas Bischof Bias den Dank des Stammapostels und der Apostel an alle Brüdern und Schwestern für alle Treue und allen Einsatz.

Der Gottesdienst wurde – ebenfalls sehr stimmungsvoll – durch Lieder des Gemeindechores umrahmt.