Gottesdienst mit Apostel Katens

Am Sonntag, dem 25. November 2012 besuchte Apostel Katens die Gemeinde Finow.
Dem Gottesdienst mit Heiliger Versiegelung legte er das Bibelwort aus Johannes 4, 26 zugrunde: “Jesus spricht zu ihr: Ich bin´s, der mit dir redet“

Der Apostel wünschte eingangs allen ein seliges Gotterleben. Das hängt stark von der Erwartungshaltung der Gottesdienstbesucher ab, welche durch rechtzeitige Vorbereitung im Bewusstsein der Bedeutung der Zuwendung Gottes sich hindernden Einflüssen entzogen und auch nicht mit Müdigkeit zu kämpfen haben.

Das Bibelwort stammt aus der Begegnung Jesu mit der Samariterfrau am Jakobsbrunnen vor der Stadt Sychar. Apostel Katens machte zunächst die besonderen Umstände des Geschehens bewusst:

  • die Begegnung fand „um die sechste Stunde“, nach unserem Zeitverständnis also in der Mittagszeit statt; um diese Zeit war kaum jemand am Brunnen zu erwarten, der Wasser schöpfte, zumal sich der Brunnen nicht unmittelbar vor der Stadt befand, sondern in erheblicher Entfernung. Wasser wurde in der Morgen- und Abendkühle geschöpft, weil der weite Weg dann erträglicher war;
  • Jesus suchte das Gespräch mit der Samariterfrau und bat sie „Gib mir zu trinken“ (aus V 7), was bei ihr Verwunderung hervorrief, „denn Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern“ (aus V 9);
  • Jesus erkannte, dass die Frau belastet war.
  • Im Laufe des Gesprächs machte Jesus das Angebot, ihr „lebendiges Wasser“ zu geben, was erneut Verwunderung hervorrief: „Herr, du hast doch nichts, um zu schöpfen, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn lebendiges Wasser?“ (V 11).
  • Er offenbarte ihr auch Dinge aus ihrem Leben, die er als Fremder nicht wissen konnte, sodass sie ausrief: „Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist“.

Als sie bekannte, dass sie auf das Kommen des Messias, der Christus heißt, wartet, sprach Jesus die prägnanten Worte „Ich bin´s, der mit dir redet.“ Jetzt war der Glaube gefordert: Sie erwartete zwar den Messias, aber jetzt? Und hier? Und in dieser Form?

Durch seine Zuwendung wurde er erkannt: Von der Frau, von den Leuten, denen sie voller Freude von ihrem Erleben berichtete und die ihn zum Bleiben in die Stadt einluden. „Von nun an glauben wir nicht mehr um deiner (der Samariterin) Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Heiland.“ (aus V 42).

So stellt sich unser Gott und Heiland auch heute nicht mit Namen und Adresse und in spektakulärer Form vor. In jedem Gottesdienst, in dem Menschen vor uns stehen und im Namen Gottes predigen, sei uns bewusst: Ich bin’s, der mit dir redet. Unser Glaube an die heutige Offenbarung Gottes durch unvollkommene Menschen ist gefordert. Durch die Wirksamkeit des göttlichen Geistes kommen wir zu Gotterkenntnis und erleben Gottes Liebe und Gnade. Schnell kann aber ein Gottesdienst, den wir „aus Gewohnheit“ und nicht als Begegnung mit Gott erleben, zu einer „verpassten Gelegenheit“ werden.

Unsere Vorstellungen von Gott dürfen sich nicht auf seine Zuwendung in Liebe und Gnade beschränken: Gott ist ein Gott der Gerechtigkeit. Er macht uns aufmerksam auf Seiten unseres Wesens, die nicht gottwohlgefällig sind. Das umfasst sowohl Taten und Worte als auch Gedanken. Dadurch wird uns unsere Sündhaftigkeit bewusst, welche von Gott trennt und ewige Gemeinschaft mit ihm (unser Glaubensziel!) ausschließt. Konsequenzen aus dem Wort Gottes – „Ich bin’s, der mit dir redet“ – sind gefordert, eine Abkehr von gottfremdem Wesen. Bußfertigkeit und Versöhnungsbereitschaft sind Voraussetzung für göttliche Gnadenerweisung. Gotteskinder, die seine Liebe erfahren, können sich nicht untereinander bekriegen.

In diesem Gottesdienst empfing der 13-jährige Maurice R. durch Heilige Versiegelung die Gotteskindschaft.

Der Gottesdienst wurde durch Vorträge des Gemeindeorchesters, des Chores sowie des Kinderchores umrahmt.

A.R.